Typerating

with Keine Kommentare

Wie die Zeit vergeht … Inzwischen sind die meisten von uns mit ihrem Typerating fertig und im Linetraining. Der Weg dorthin war kein steiniger, aber auch kein asphaltiger (Ha! Ein Wortwitz! Kann bitte jemand Kreatives den nächsten Blogeintrag schreiben?).

Es begann mit einer Menge Seminaren, das Spannendste war natürlich Evakuieren (ja, mit Rutschen!), Feuerlöschen und Schwimmen (mit Kleidung und Schwimmweste). Weiter ging es mit Unterricht oder Lernprogrammen, wobei sich so langsam ein Bild über sämtliche Systeme des A320 ergab. Das Flugzeug ist dann doch etwas komplexer als die Bonanza oder Citation.

Im Simulator wurde dann mit etwas Anspruchsvollem begonnen: Fliegen ohne Autopilot und GPS. Also Back to the Roots – wie damals vor langer Zeit in der Bonnie. Für die einen ging es dazu auf die Boeing 737 (Austrian), für die anderen in den A320 (Germanwings).

Hatte man diese Herausforderung gemeistert, durfte man erst einmal wieder raus aus dem Simulator und ab vor den Bildschirm. Beziehungsweise die Bildschirme. Genau genommen Touchscreens. Am sogenannten Flat-Panel-Trainer wurden erst mal die verschiedenen Systeme des A320 erkundet und erste Verfahren durchgenommen. Ganz ohne Bewegung, Sidesticks (so werden die “Joysticks” genannt, mit denen ein Airbus gesteuert wird) oder Schubhebel.

Im “Full-Flight-Simulator”, in dem wir nach der “Basic Type Training Phase I” (BTT 1) wieder trainierten, wurde dann die Nutzung des Autopiloten, verschiedene Anflüge, Systemverhalten und erste Notverfahren geübt. So richtig ab ging die Luftpost aber erst in der “ATT”-Phase (“Abnormal Type Training”): Jetzt fliegen einem alle Systeme um die Ohren: von Triebwerksausfällen über Hydraulikverluste bis zu Rauch im Cockpit (mit Bühnennebel aus der Nebelmaschine). Bei Sichtweiten von etwa zehn Zentimetern mit Sauerstoffmaske und rudimentärer Instrumentierung ist es gar nicht so leicht, die Landebahn zu treffen …

Abgeschlossen wurde die Ausbildung mit dem sogenannten Skilltest, bei dem wir unter Aufsicht des Prüfers eine Auswahl der trainierten Verfahren anwenden mussten.

Richtig spaßig wurde es dann beim Landetraining, bei welchem jeder von uns mindestens 12 Landungen im echten Flugzeug durchführen musste. Teilweise schafften wir es sogar bis in die Zeitung!

Inzwischen sind wir auf Linienflügen unterwegs, zunächst zu dritt mit Ausbildungskapitän, später dann nur noch zu zweit. Damit neigt sich unsere Ausbildung so langsam dem Ende zu. Am Ende steht der “Final Check” zum Ersten Offizier.