Die Citation-Phase

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Los ging’s ziemlich direkt nach den LBA-Prüfungen wie schon in Phoenix mit einem Cockpitposter und gefühlt zu wenig Zeit: “Items” lernen, die jetzt “Flows” heißen, alle Systeme des Businessjets kennenlernen und zum krönenden Abschluss einen Test schreiben. Also alles wie immer.

Dann geht’s endlich in den Flieger Simulator! Zwei Schüler fliegen zusammen, einer ist “Pilot Flying” und einer “Pilot Monitoring”. Wie im Verkehrsflieger später auch wechselt man sich mit Fliegen ab. Bei den ersten Flügen geht es darum, ein Gefühl für diesen doch recht schnellen Flieger zu bekommen. Es wird wieder “Airwork” gemacht (Steilkurven, Langsamflug und Strömungsabrissprävention). Auch werden alle Arten von Anflügen geübt (für die Nerds: Noise Abatement ILS, ILS, LOC, VOR, NDB, RNAV, jeweils Standard und Radar Vectored), inklusive Holdings (=Warteschleifen).

Nach dem ersten Check im Simulator geht es dann in die “Abnormal Phase”: Ob Startabbruch, Generatorausfall, Fahrwerksprobleme, Triebwerksbrand oder Druckabfall – alles will geübt werden. Besonderer Wert wird auf Triebswerksausfälle im Startlauf und Landungen mit nur einem Triebwerk gelegt.

Dem zweiten Check folgen dann die lang ersehnten Flüge draußen im echten Flieger!

Die Flugplanung machen wir von Hand: Operational Flight Plan, ATC-Flugplan, Wetter, NOTAMs und Weight + Balance. Darauf folgt das Briefing mit dem Fluglehrer, gefolgt vom Outside Check des Fliegers und dem eigentlichen Flug. Die Missionen sind jeweils zwischen 1:30 h und 2:00 h lang, es werden zwei Flughäfen angeflogen, wobei der erste Platz nur mit einem Touch-and-Go (=Aufsetzen und Durchstarten) bedient wird. Alle für das Training genehmigten Flughäfen findet ihr auf dieser Karte. Nach der Landung am zweiten Flughafen wird getankt und getauscht. Nach einer kurzen Pause fliegt der zweite Flugschüler zurück. Auf jedem Flug wird der Funkverkehr ab dem Abheben an den zweiten, nicht fliegenden, Flugschüler abgegeben, damit dieser nicht nur aus dem Fenster guckt.

Aus 100 Stunden Simulator kommend, sitzen die Prozeduren schon ganz gut. Auf einmal kommen jedoch starke Thermik, echte Wolken, Gewitter, Wind und viel Funkverkehr dazu. Bei kurzen Flügen, zum Beispiel von Bremen über Hannover nach Münster, hat man kaum Zeit, den Ausblick zu genießen. Aber zum Glück kann man beim Rückflug hinten sitzen und ein wenig herausgucken (ohne den Funk zu vernachlässigen, versteht sich!)

 

Die sieben Flüge draußen gehen leider viel zu schnell rum und nach dem finalen Check steigt man mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Maschine. Wir haben’s geschafft!

Dann seid ihr jetzt also richtige Piloten?

Fast. Es fehlen noch Typerating und Linetraining. Stay Tuned!