Ein Tag an der LFT

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© Christopher Muth

Aufstehen!

Der Tag beginnt mit einem plötzlichen Aufschrecken, wenn unsere Wecker uns (in unseren Augen natürlich immer viel zu früh und völlig unerwartet) reihenweise aus den Betten schmeißen. Allerdings nicht überall gleichzeitig: Manch einer steht schon um 6:00 Uhr auf, um in aller Ruhe duschen, frühstücken und wer-weiß-was-noch-alles erledigen zu können, während andere erst um 8:00 Uhr aus den Betten fallen und es mit Müh und Not gerade noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn schaffen.

1. Block

Photo by Thomas Renken
Photo by Thomas Renken

Punkt 8:20 Uhr (oder wie wir es sagen würden: 0620Z) beginnt dann auch schon der Unterricht. Los geht es heute mit Meteorologie. Thema: “Clouds, Fog and Precipitation”. Wie entstehen Wolken eigentlich? Wie berechnet man LCL (Lifting condensation level) und CCL (convective condensation level)? Was ist eigentlich der Föhneffekt? Welche Wolkenarten gibt es (falls Ihr so etwas schon immer mal wissen wolltet: Stratus, Stratocumulus, Cumulus, Altocumulus, Altostratus, Cirrus, Cirrostratus, Cirrocumulus, Nimbostratus, Cumulonimbus) und wie kann man diese noch weiter unterteilen (ja, es geht noch weiter: Humilis, Mediocris, Congestus, Calvus, Capillatus, Mammatus, Castellanus, Lenticularis, Undulatus, Virga, Fractus)? Ein Paradies für alle Lateinliebhaber …

Anschaulich werden die Themen mithilfe von Präsentation und Overheadprojektor erklärt. Dabei wird natürlich schönstes Denglisch verwendet, da das Skript auf Englisch ist, während der Unterricht auf Deutsch gehalten wird. Zeitrafferaufnahmen verdeutlichen die Entwicklung der Wolken im Tagesverlauf. Wundert Euch also nicht, wenn wir immer mal wieder nach oben schauen. Vielleicht hören wir nur ein Flugzeug, vielleicht aber versuchen wir auch gerade, die Wolkenart über uns zu bestimmen. Hier in Bremen ist das allerdings sehr einfach: Nimbostratus. Immer.

Frühstückspause

9:50 Uhr – Pause! Jetzt heißt’s essen! Gerade diejenigen, deren Wecker erst um 8:00 Uhr klingeln, freuen sich die ganze erste Stunde auf diesen Zeitpunkt. In der Kantine gibt es Rührei, Speck, Spiegelei, Croissants, Brötchen, Müsli, Orangensaft, Weißwurst, Nürnberger, Aufschnitt und natürlich Kaffee! Manch einer gibt hier mehr Geld aus, als beim Mittagessen und hat Mühe, in den 30 Minuten Pause alles aufzuessen … Wer nicht gerade am Essen is(s)t, schläft oder versucht, seine Tischkickerkünste aufzubessern.

2. Block

Um 10:20 Uhr geht’s dann weiter, heute mit “AirLaw and ATC Procedures”. Thema: “Aerodromes”. Es werden heute die verschiedenen Pistenbefeuerungen durchgegangen: Wie viele Meter liegen die einzelnen “Touchdown Zone Markings” auseinander? Was ist der Unterschied zwischen einer CAT I und einer CAT II/III Befeuerung? Wie lang ist die “Touchdown Zone” Befeuerung? Natürlich werden gleich Beispiele anhand von ICAO-Karten und Fotos gezeigt, denn am besten lernt man noch immer “aus der Praxis für die Praxis”!

© C.M. - Aviat vs. Taschenrechner

Mittagspause

Endlich wieder essen: Um 11:50 Uhr beginnt die Mittagspause! Es geht zurück in die Kantine mit einer Auswahl an gut zubereiteten Speisen, wobei einige lieber zur Hochschulmensa nebenan gehen und andere sich lieber ihr mitgebrachtes Tiefkühlgemüse in der Mikrowelle aufwärmen. Bei schönem Wetter (ja, ab und zu gibt es das sogar hier!) setzt man sich natürlich in den sonnigen Innenhof und genießt die Sonne.

3. Block

Ein letzter Unterrichtsblock noch: Um 12:45 Uhr geht es mit “Principles of Flight” weiter. Thema: “Operating Limitations”.

Wann wirken welche g-Kräfte auf das Flugzeug? Wie viel Belastung hält es stand und wodurch wird diese erhöht?

Der Unterricht findet teilweise als sogenannte “Selfstudy” statt. Wir müssen anwesend sein und das Skript lesen, während der Lehrer in seinem Büro sitzt und für uns jederzeit erreichbar ist.

Schulschluss

Um 14:15 Uhr ist dann Schluss und alle gehen nach Hause. Alle? Nein. Ein kleiner Teil bleibt und büffelt fleißig weiter – am 09.09. sind schließlich die ersten Prüfungen!